Gesellschaftliche Akzeptanz und Bürgerbeteiligung für Urban Air Mobility
Am 26. und 27. März versammelte sich die UIC2-Community in Hamburg zu einem zweitägigen Workshop, um die gesellschaftliche Akzeptanz und die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Urban Air Mobility (UAM) weiter voranzutreiben. Hamburg, das seit der Gründung von UIC2 im Jahr 2018 als Modellstadt dabei ist, hatte die Ehre, das erste Präsenztreffen bei einem Mitglied der UIC2 auszurichten.
UIC2, die "Urban-Air-Mobility Initiative Cities Community", ist eine europäische Plattform unter dem Dach der CIVITAS-Initiative, die Städte und Regionen dabei unterstützt, nachhaltige und intelligente Mobilitätslösungen mit Drohnen und Luftfahrzeugen zu entwickeln. Ziel ist es, den städtischen Luftraum sicher und effizient in bestehende Mobilitätskonzepte zu integrieren. Dabei geht es nicht nur um die technische Umsetzung von Drohneneinsätzen für Transport, Logistik oder Rettungsdienste, sondern auch um regulatorische, gesellschaftliche und infrastrukturelle Fragestellungen.
Der erste Tag des Workshops begann am dronePORT der Hamburg Port Authority (HPA), wo die Teilnehmenden einen Testflug am Drohnen-Leitstand der HPA live verfolgen konnten, eine Führung über das Gelände erhielten und sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Urban Air Mobility informierten. Ein zentrales Thema war das Interreg Baltic Sea Region Projekt CITYAM, das Werkzeuge für Städte entwickelt, um die Akzeptanz der Öffentlichkeit für die Integration von Drohnen in die urbane Infrastruktur zu stärken. Im Fokus stand dabei die modulare Akzeptanzumfrage, die in sechs Partnerstädten durchgeführt wurde und über 4.600 Antworten erhielt. Die Projektpartner aus Hamburg und Helsinki stellten stellvertretend die wichtigsten Erkenntnisse über die öffentliche Wahrnehmung der Drohnenintegration in ihren Städten vor. Darüber hinaus spielt auch die Integration von Drohnen in städtische Planungsprozesse eine zentrale Rolle im Projekt CITYAM – ein Aspekt, zu dem die Teilnehmenden des Workshops wertvolles Feedback lieferten, das in die Entwicklung einer UAM-Roadmap für Städte einfließen wird.
Der zweite Tag wurde mit einem akademischen Impuls von Dr. Svantje Kähler von der Helmut-Schmidt-Universität eröffnet. Ihr Vortrag beleuchtete partizipative Methoden zur Förderung der Akzeptanz und die Bedeutung einer frühzeitigen Einbindung der Gesellschaft in die Entwicklung von Urban Air Mobility. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden in einem Workshop über bewährte Praktiken, Herausforderungen und Lösungsansätze aus, um die Akzeptanz von UAM in verschiedenen Städten weiter zu steigern.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die Weiterentwicklung eines kooperativ erstellten Dokuments der UIC2, das die praktischen Bedürfnisse, Herausforderungen und Prioritäten von Städten im Bereich UAM erfasst. Die gesammelten Erkenntnisse werden dazu beitragen, zentrale Themen zu identifizieren, Herausforderungen zu adressieren und konkrete Strategien abzuleiten, um Städten eine fundierte Orientierungshilfe für die zukünftige Entwicklung urbaner Luftmobilität zu bieten.
Die UIC2-Community nutzte das Treffen außerdem, um ihre zukünftige Governance-Struktur zu definieren. Robert Weist (Hamburg Aviation) wurde als neuer Koordinator ernannt, während Pedro Fernandez (Madrid City Council) die Rolle des Co-Koordinators übernimmt. Gemeinsam werden sie die nächste Phase der Zusammenarbeit innerhalb von UIC2 leiten und die strategische Weiterentwicklung der Initiative vorantreiben.
Das nächste Treffen der UIC2-Community findet im Juni in Helsinki statt und wird gemeinsam mit dem POLIS-Netzwerk ausgerichtet. Dort wird der Fokus auf der Integration verschiedener Datenquellen für UAV-Operationen innerhalb der digitalen Infrastruktur der Stadt liegen.