Die Geschichte der Luftfahrt in Hamburg
Erfahren Sie mehr über die lange und erfolgreiche Geschichte der Luftfahrt in Hamburg
Hamburg ist der drittgrößte Standort der zivilen Luftfahrt weltweit, und für seine Innovationskraft und Exzellenz in der Luftfahrtindustrie bekannt. Die Metropolregion vereint eine Vielzahl von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die gemeinsam eine starke und dynamische Luftfahrt-Community bilden. Zudem blickt Hamburg auf eine über lange und traditionsreiche Geschichte im Flugzeugbau, in der Flugzeugwartung und im Luftverkehr zurück.
42000
Expert*innen
300
+
Unternehmen und Einrichtungen
€
5.1
Mrd
Bruttowertschöpfung jährlich
Mit bis zu 18.000 Beschäftigten an den Standorten Finkenwerder, Stade und Buxtehude ist Airbus der größter Industriearbeitgeber in der Metropolregion Hamburg. Mit 50 Prozent aller Auslieferungen der A320-Familie (30 pro Monat aus vier Endlinien) gilt Hamburg vor allem als „Heimat“ des Kurz- und Mittelstreckenjets. Vom Langstreckenmodell A350 werden u.a. Rumpfsegmente und CFK-Flügelschalen in der Region gebaut. Alle Flugzeuge des erfolgreichen Modells A321XLR werden in Hamburg gebaut. Die Leitwerke aller im Markt befindlichen Airbus-Modelle stammen aus dem Werk in Stade. Hamburg gilt zudem als führendes Kompetenzzentrum für Kabinenentwicklung.
Instandsetzung und Modifikation - auch MRO genannt - ist ein Kernbestandteil des Hamburger Luftfahrtclusters. Lufthansa Technik mit Hauptsitz in Hamburg und über 8.000 Mitarbeitern vor Ort ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und Weltmarktführer im MRO-Bereich. Die Hamburger Zentrale ist bekannt als Kompetenzzentrum für VIP-Modifikationen (z.B. Regierungsflugzeuge) und für die Überholung von Triebwerken. Zu Hamburgs MRO-Kompetenz von Weltrang gehören auch das Institut für MRO des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Unternehmen wie Vartan Aero.
Mit über 17 Millionen Passagieren pro Jahr (2019) ist Hamburg Helmut Schmidt Airport einer der modernsten und am schnellsten wachsenden Flughäfen in Deutschland. Gleichzeitig ist „HAM“ der älteste Zivilflughafen der Welt, der noch an seinem Ursprungsort betrieben wird und dessen Ursprünge bis ins Jahr 1911 zurückreichen. Heute ist der Hamburger Flughafen an vielen bahnbrechenden Initiativen zur Dekarbonisierung seines Betriebs beteiligt und strebt an, bis zum Jahr 2035 Netto-Null zu werden. Das neue Institut für Luftverkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt erforscht Flugbetriebskonzepte, Luftverkehrsmanagement und Wirtschaftlichkeit.
Mit über 10.000 Beschäftigten in etwa 300 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bildet der Mittelstand das Rückgrat des Luftfahrtstandorts. Sie haben sich als Zulieferer und Dienstleister um die drei großen Unternehmen angesiedelt. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Flugzeuginnenausbau, Flugzeugproduktion. Die Spannweite der Akteure reicht dabei vom inhabergeführten Familienbetrieb zum multinationalem Konzern. Vertreten werden viele von ihnen durch die beiden Verbände Hanse-Aerospace e.V. und HECAS e.V.
In Hamburg bieten gleich vier Hochschulen luftfahrtbezogene Schwerpunkte an: die Helmut-Schmidt-Universität (HSU - Universität der Bundeswehr), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), die Technische Universität Hamburg (TUHH), sowie die Universität Hamburg (UHH).
Hamburg zählt zu den international bedeutendsten Standorten für zivile Luftfahrtforschung. Herausragende Beispiele sind das ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, die in Hamburg beheimatete Institute für Instandsetzung, Systemarchitekturen und Luftverkehr sowie forschende Instute der Hochschulen. Zudem baut Airbus seine Forschungsaktivitäten in der Metropolregion stetig aus, zuletzt durch die Neugründung des ZEROe-Entwicklungszentrum in Stade.
Kurze Wege und ergebnisorientierte Wirtschaftspolitik: Hamburgs Luftfahrt profitiert von der Stadtstaat-Struktur. Hamburgs seit vielen Jahren institutionalisierte Clusterpolitik als wesentliches Instrument der Wirtschaftsförderung wurde von der EU bereits als „Model Demonstrator Region“ ausgezeichnet. Zwischen den Hamburger Industrie-Clustern herrscht ein enger Austausch, gefördert von Institutionen wie Hamburg Invest und insbesondere der Behörde für Wirtschaft und Innovation.