Lufthansa Technik hat trotz erheblicher Herausforderungen im ersten Quartal 2024 erneut ein dreistelliges Millionenergebnis erzielt. Nach dem Rekordergebnis aus dem vergangenen Gesamtjahr ist der Weltmarktführer im Bereich Wartung, Reparatur und Überholung von Flugzeugen (MRO) mit einem Adjusted EBIT von 116 Millionen Euro (Vorjahr 135 Millionen Euro) aber schwächer als erwartet ins Jahr gestartet. Hintergrund dafür sind im Wesentlichen die Auswirkungen der Streiks in Deutschland aus den vergangenen Monaten. Zusätzlich belasten die branchenweit weiterhin anhaltenden Schwierigkeiten bei der Materialversorgung sowie überproportionale Kostensteigerungen.
"Wir freuen uns natürlich, dass wir auch im ersten Quartal 2024 mehr als 100 Millionen Euro verdient haben", sagt Dr. William Willms, Finanzvorstand von Lufthansa Technik. "Unter dem Strich ist unser Adjusted EBIT aber trotz eines deutlichen Umsatzwachstums im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent gesunken. Das verdeutlicht, welche Anstrengungen wir betreiben müssen, um unsere Marge zu steigern." Trotz des schwierigen ersten Quartals strebt Lufthansa Technik für das Gesamtjahr 2024 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an.
Der Umsatz im ersten Quartal 2024 lag bei 1,8 Milliarden Euro und damit 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Adjusted-EBIT-Marge, also das Verhältnis vom Ergebnis zum Umsatz, beträgt somit 6,6 Prozent (Vorjahr 8,8 Prozent) und liegt aktuell deutlich unter dem perspektivisch angestrebten Wert von 10 Prozent.
Anzahl der Mitarbeitenden steigt auf mehr als 23.000
Positiv zu verzeichnen ist, dass Lufthansa Technik weiterhin gefragter Partner bei den Kunden weltweit ist. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 1.000 neue Verträge unterzeichnet und damit Neugeschäft im Umfang von acht Milliarden Euro akquiriert hatte, kamen im ersten Quartal dieses Jahres erneut 174 Abschlüsse hinzu - darunter beispielsweise Verträge über Triebwerksinstandhaltungsdienste für die philippinische Airline Cebu Pacific oder die Ausweitung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der deutschen Ferienfluggesellschaft Condor bei der Komponentenversorgung.
Auch bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender kommt Lufthansa Technik voran. Ende März 2024 arbeiteten mehr als 23.000 Menschen für das Unternehmen. "Die Anzahl unserer Mitarbeitenden ist damit um mehr als 2.000 innerhalb eines Jahres gestiegen. Das ist ein starkes Zeichen für die Attraktivität unseres Unternehmens", sagt William Willms. Für das Gesamtjahr 2024 plant Lufthansa Technik erneut einen vierstelligen Zuwachs bei den Beschäftigten. Gleichzeitig sind die steigenden Personalkosten, insbesondere an den deutschen Standorten, ein Thema, welches das Unternehmen in den kommenden Jahren erheblich beschäftigen wird.
"Es war eine gute Nachricht, dass wir in den zurückliegenden Tarifverhandlungen für unsere Beschäftigten in Deutschland am Ende mit der Gewerkschaft zu einem Kompromiss gekommen sind. Dass sich die Gehälter unserer Kolleginnen und Kollegen gut entwickeln, ist wichtig angesichts dessen, was sie Tag für Tag für unser Unternehmen leisten", sagt William Willms. "Neben dem finanziellen Schaden, den die Streiks verursacht haben, sind die bleibenden Auswirkungen auf unsere Kostenstruktur allerdings erheblich. Wir werden deutlich effizienter werden müssen, um das auszugleichen."
via: LHT