Für die kommenden Jahre hat der Weltmarktführer im Bereich Wartung, Reparatur und Überholung (MRO) von Flugzeugen Investitionen in Höhe von deutlich über einer Milliarde Euro beschlossen. Die Investitionen werden in allen drei Weltregionen getätigt, also in den Americas, APAC (Asien-Pazifik) und EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). „Unsere Pläne untermauern den Anspruch, unsere führende Position im Markt auszubauen“, sagt Finanzvorstand Dr. William Willms. Lufthansa Technik hatte im Rahmen der Unternehmensstrategie Ambition 2030 ein verstärktes Engagement insbesondere in Nordamerika, aber auch in Asien angekündigt.
„Um unser Wachstum und die Investitionen zu finanzieren, müssen wir natürlich auch entsprechende Einnahmen generieren“, sagt William Willms. Für das Geschäftsjahr 2024 zielt Lufthansa Technik nach dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr (628 Millionen Euro) weiterhin auf ein Adjusted EBIT auf vergleichbarem Niveau, und das trotz der erheblichen Herausforderungen der Aviation-Branche wie den anhaltenden Schwierigkeiten bei der Materialversorgung. Nach dem dritten Quartal stehen bereits 486 Millionen Euro zu Buche (+5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).
Beim Umsatz legte das Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres sogar um 13,9 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu und wird damit zum Jahresende voraussichtlich erstmals die Marke von sieben Milliarden Euro überschreiten. Lufthansa Technik sichert sich zudem weiterhin sehr erfolgreich Geschäft für die Zukunft und hat in diesem Jahr bereits 523 neue Verträge abgeschlossen (Vorjahreszeitraum: 587). Neben Vereinbarungen in den klassischen Kernsegmenten des Unternehmens, den Triebwerks- und Flugzeugkomponentenservices, zeigen auch die Innovationen in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit Wirkung.
Mit LATAM (Südamerika) sowie ANA und EVA Air (beide Asien) rüstete Lufthansa Technik in den vergangenen Monaten erstmals Airlines außerhalb der Lufthansa Group mit AeroSHARK aus. Der gemeinsam mit BASF entwickelte funktionale Oberflächenfilm ahmt erfolgreich die Haut von Haien nach und senkt den Reibungswiderstand des Flugzeugs, wodurch messbare Kraftstoffeinsparungen möglich sind. Im Digitalbereich punktet Lufthansa Technik bei den Kunden weiter mit dem einzigartigen Digital Tech Ops Ecosystem*, mit dessen Bausteinen seit Einführung im Jahr 2023 bereits Mehrwert bei der Betreuung von Tausenden Flugzeugen erbracht wurde. Eine besondere Vereinbarung wurde im dritten Quartal zudem im Bereich Kabinenmodifikationen bekannt gegeben. Als erstes von Boeing lizenziertes Service Center führt Lufthansa Technik künftig entsprechende Umrüstungen an 787-Dreamliner-Flugzeugen durch.
Richtfest wurde vor wenigen Wochen für eine neue Hydraulikwerkstatt am Standort Hamburg gefeiert. Zwei weitere große Werkstattneubauten am Stammsitz des Unternehmens sind ebenfalls bereits spruchreif. Insgesamt investiert Lufthansa Technik allein in Hamburg einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Geld soll jedoch nicht nur in den Ausbau und die Modernisierung bestehender, sondern auch in neue Standorte fließen. In Kürze wird feststehen, wo genau Lufthansa Technik in Südwesteuropa ein neues Werk für die Überholung von Triebwerksteilen und Flugzeugkomponenten bauen wird. Zwei weitere Großinvestitionen außerhalb Europas befinden sich im fortgeschrittenen Planungsstadium und sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Um die ambitionierten Unternehmensziele zu erreichen, setzt Lufthansa Technik auch auf anorganisches Wachstum. Mit der Übernahme eines 80-Prozent-Anteils an ETP Thermal Dynamics aus Tulsa, Oklahoma, USA vor wenigen Wochen geht beispielsweise eine gezielte Portfolio-Erweiterung im Komponentengeschäft einher. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Flugzeug-Wärmetauscher, aber auch Öl- und Kraftstoffkühler. Lufthansa Technik stärkt durch die Akquisition nicht nur seine Kapazitäten in diesem Bereich, sondern auch die Lieferkette. Hohe Investitionen fließen zudem weiterhin in Material und Personal. Stand Ende September arbeiteten 24.114 Menschen weltweit für Lufthansa Technik, ein Zuwachs von rund 2.000 Mitarbeitenden im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt.