Hamburger Luftfahrtindustrie im branchenübergreifenden Dialog über Zukunftskraftstoffe


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Bei der 5. Cross-Cluster-Konferenz in Hamburg, die am 5. Februar 2025 stattfand, kamen Vertreter der Luftfahrtindustrie mit den Bereichen Maritime Wirtschaft, Logistik und Häfen zusammen, um die Zukunft alternativer Kraftstoffe zu diskutieren, mit besonderem Fokus auf Wasserstoffanwendungen in verschiedenen Verkehrsträgern.

Die Konferenz, die erstmals in Kooperation mit der Zukunftskonferenz für Industrie, Logistik und Häfen durchgeführt wurde, unterstrich das Engagement der Luftfahrtbranche für die Energiewende und die zentrale Rolle von Wasserstoff bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.

Die Bedeutung der Zukunftskraftstoff-Infrastruktur für die Luftfahrt

Der Hamburg Airport, vertreten durch NetZero-Projektleiter Julian Klaaßen, betonte den proaktiven Ansatz des Flughafens bei der Energiewende in der Luftfahrt. "Im Rahmen unseres Handlungsspielraums unternehmen wir als Flughafen Hamburg schon heute alles, um eine Energiewende in der Luftfahrt zu schaffen", erklärte Klaaßen. Er unterstrich jedoch, dass dies alleine nicht ausreichen werde, um Wasserstoff in den benötigten Mengen verfügbar zu machen.

Die Konferenz zeigte auf, dass insbesondere Flüssigwasserstoff (LH2) eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Luftfahrt spielen wird, neben der Schwerlastlogistik und Teilen der Schifffahrt. Branchenexperten betonten, dass die politischen Voraussetzungen für den Infrastrukturaufbau, speziell für LH2, bereits heute geschaffen werden müssen, um kritische Verzögerungen zu vermeiden.

Branchenübergreifende Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Ein zentrales Fazit aus Sicht der Luftfahrt war die Notwendigkeit der branchenübergreifenden Zusammenarbeit. Wie Klaaßen betonte: "So wichtig und erfolgreich die Zusammenarbeit innerhalb der einzelnen Cluster auch ist: Wenn wir Großes bewegen wollen, dann müssen wir über Branchengrenzen und Einzelinteressen hinweg Lösungen finden. Dafür ist die Cross Cluster Konferenz der richtige Rahmen."

Die Diskussion verdeutlichte, dass der Aufbau neuer Kraftstoffinfrastrukturen koordinierte Anstrengungen über Branchengrenzen hinweg erfordert. Für die Luftfahrt bedeutet dies eine enge Zusammenarbeit mit Hafenbehörden, Energieversorgern und Logistikunternehmen, um die erfolgreiche Implementierung wasserstoffbasierter Lösungen sicherzustellen.

Zukünftige Herausforderungen und Chancen

Die Konferenz adressierte mehrere kritische Aspekte, die den Übergang der Luftfahrtindustrie zu alternativen Kraftstoffen beeinflussen werden:

  • Die Notwendigkeit von Rechtssicherheit für Großprojekte über Legislaturperioden hinaus
  • Die Bedeutung optimierter Logistikprozesse für neue Kraftstoffe
  • Strategische Entscheidungen bezüglich Kraftstoffbeschaffung versus Eigenproduktion
  • Die Entwicklung von Verbrauchszentren statt flächendeckender Verfügbarkeit

Während die Luftfahrtindustrie ihren Weg zur Dekarbonisierung fortsetzt, demonstriert der Cross-Cluster-Dialog Hamburgs Engagement für die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit über Sektoren hinweg und positioniert die Region als Vorreiter in der Entwicklung nachhaltiger Luftfahrt.

Hintergrund der Cross-Cluster Konferenz

Bei Querschnittsthemen mit Standortbezug wie z. B. Fragen der Verkehrsinfrastruktur, der zukünftigen Energieträger oder beim Thema Fachkräfte arbeiten die Hamburger Clusteragenturen eng zusammen. Die jährliche Wasserstoff-Konferenz ist nur eines ihrer gemeinsamen Formate, bei dem sie die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs von der Erzeugung, über die Verteilung bis zum Verbrauch in Schifffahrt, Luftfahrt und Schwerlastlogistik abbilden. Dieses Jahr wurden die Branchencluster erstmals durch den Hafen Hamburg Marketing e.V. verstärkt und mit der Zukunftskonferenz für Industrie, Logistik und Häfen zusammengelegt.