(c) Jan Brandes

Lukas Thiesen, 2. Platz Kategorie Bachelor

Thorben Katala, Gewinner, Kategorie Bachelor

Hamburg Aviation Nachwuchspreis prämiert erneut Luftfahrt-Ausbildung


Datum
Kategorien Fachkräfte

Tahsin Simsek und Torben Katala erhalten den Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2024 für die beste Abschlussarbeit zu einem luftfahrtrelevanten Thema. Die beiden Erstplatzierten kommen von der HAW Hamburg und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Die TU Hamburg kann sich gemeinsam mit Antonia Münchenbach über einen Sieg in der Kategorie Sustainable Aviation freuen. Seit 2023 gehört zum Hamburg Aviation Nachwuchspreis der Azubi-Preis für herausragende Leistungen junger Auszubildende. Martin Hermans von Airbus setzte sich gegen seine Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch.
 

Verliehen wurden die Nachwuchspreise erstmals im Rahmen einer eigenen Veranstaltung im Ginn Hotel Hamburg. Damit setzt Hamburg Aviation ein Zeichen für die Wertschätzung von herausragenden Leistungen Studierender und Auszubildender und fördert den Nachwuchs in der Luftfahrtindustrie. Die Hamburger Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Dr. Melanie Leonhard wandte sich zur Begrüßung mit einer Videobotschaft an die Nominierten und Gäste: „Der Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2024 würdigt die herausragenden Leistungen junger Talente, die mit frischen Ideen und Engagement die Zukunft der Luftfahrt gestalten. Sie sind die Innovatorinnen und Innovatoren von morgen, die mit ihrer Leidenschaft den technologischen Fortschritt und nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Ich gratuliere allen Nominierten herzlich und danke Hamburg Aviation sowie allen Partnern für die Unterstützung dieser wichtigen Initiative.“

Torben Katala untersuchte in seiner Abschlussarbeit ein innovatives Montagekonzept für die Luftfahrtindustrie. Sein Fokus lag auf der Analyse eines flexiblen Produktionssystems für die Airbus A320-Familie. Angesichts steigender Produktkomplexität und dem Ziel erhöhter Produktionsraten, simulierte Katala ein modulares Endmontagesystem. Mit seiner Simulation, die der Untersuchung dient, ob ein solches System die Fertigungseffizienz steigern und gleichzeitig mit der wachsenden Variantenvielfalt in der Flugzeugproduktion Schritt halten könnte, überzeugte der Absolvent der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen die Jury in der Kategorie „Bachelor“. Sein Sieg freut auch den Kooperationspartner Airbus, mit dem Katala seine Abschlussarbeit realisierte. Die „Master“-Trophäe nimmt Tahsin Simsek von der HAW Hamburg mit seiner Arbeit über die „Entwicklung eines Optimierungsalgorithmus zur Platzierung von Mikrofonen und Lautsprechern für Active Noise Control“ mit nach Hause. In seiner Masterarbeit entwickelte Tahsin Simsek einen Optimierungsalgorithmus, der hilft, Geräusche in zukünftigen klimaneutralen Flugzeugen mit Propellern durch Active Noise Control zu reduzieren. Das Ziel war, die beste Anordnung von Mikrofonen und Lautsprechern zu finden, um störende Geräusche möglichst effektiv zu verringern. Zunächst wurde der Algorithmus mit Simulationsdaten getestet und später auch erfolgreich in praktischen Experimenten überprüft. Auch sein Sieg freut den Kooperationspartner Airbus, mit dem Simsek seine Abschlussarbeit realisierte.

Die Kategorie „Sustainable Aviation“ wurde 2020 auf Initiative des Hamburg Aviation-Mitglieds und Barsbütteler Familienunternehmens Krüger Aviation ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden Abschlussarbeiten, die sich mit der nachhaltigen Zukunft der Luftfahrt beschäftigen und innovative Lösungsansätze für die Herausforderungen der Branche entwickeln. Besonders im Fokus steht die Forschung und Entwicklung von Wasserstofftechnologien, die eine Schlüsselrolle im zukünftigen Antrieb und Betrieb von Flugzeugen spielen und somit einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigeren Luftfahrt leisten. Antonia Münchenbach von der TU Hamburg beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit den sicherheitstechnischen Herausforderungen bei der Integration eines Wasserstoffleitungssystems in den Rumpf eines zukünftigen Flugzeugs. Sie entwickelte auf Grundlage bestehender Industriestandards und eigener Simulationen verschiedene Systemlayouts, bewertete diese und leitete neue Anforderungen für die sichere Umsetzung von Wasserstofftechnologien ab. Die Jury lobte ihre Bachelorarbeit und Argumentation "als schlüssig und kohärent. Ihre Analyse und Entwicklung von Anforderungen an die sichere und effiziente Verteilung von flüssigem Wasserstoff stellt einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt dar.“, so die Jury weiter.

Ausgezeichnet ausgebildet: Seit 2013 würdigt der Hamburg Aviation Nachwuchspreis herausragende akademische Leistungen im Bereich Luftfahrt in der Metropolregion Hamburg. Dabei müssen die Studierenden nicht zwingend an einer Hamburger Hochschule eingeschrieben sein, jedoch ist eine Zusammenarbeit mit einem Hamburger Luftfahrtunternehmen Voraussetzung. Diese enge Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen trägt maßgeblich zur Stärkung des Luftfahrtstandorts Hamburg bei.

2023 wurde erstmals der Hamburg Aviation Azubi-Preis ins Leben gerufen, um die herausragenden Leistungen von Auszubildenden zu würdigen, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Branche leisten. In diesem Jahr geht der Preis an Martin Hermans von Airbus. Der Fluggerätelektroniker hat seine Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen, die zu seiner Übernahme in die A350-Ausrüstungsmontage führten. Er überzeugte die Jury auch durch seine zahlreichen Projekte, wie den Bau einer E-Test-Anlage und die Unterstützung der Roboter-Automation, die die Effizienz und Qualität im Unternehmen deutlich steigern. Mit seinem sozialen Engagement – von der Jugendvertretung über den Pride@Airbus-Truck bis hin zur Nachhilfe für Kolleginnen und Kollegen lobte sein Arbeitgeber ihn als außergewöhnliches Vorbild.

Die Sieger des Hamburg Aviation Nachwuchspreises in den Kategorien Bachelor, Master, und Sustainable Aviation dürfen sich über ein Preisgeld von je 1.500 Euro freuen, der Azubi-Preis ist ebenfalls mit 1.500 Euro dotiert. Verliehen wurde der Hamburg Aviation Nachwuchspreis mit Unterstützung der Sponsoren Airbus, HECAS, Hanse Aerospace, Krüger Aviation, Lufthansa Technik, Treo - Labor für Umweltsimulationen und Vartan Aero. Krüger Aviation sponsert zudem erneut sämtliche Trophäen für die Nachwuchspreis-Sieger.
 

Die Sieger des Nachwuchspreises werden von einer unabhängigen Jury aus der Hamburg Aviation Community gekürt:  
Dr. Anna Bauch, Airbus Operations GmbH Hamburg, Jan Eike Blohme-Hardegen, Hamburg Airport, Hans-Bernd Aringhoff, Lufthansa Technik AG, Prof. Dr. Kay Kochan, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Dr.-Ing. Florian Linke, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Lars Meyer, Treo – Labor für Umweltsimulation GmbH, Prof. Dr.-Ing. Thorsten Schüppstuhl, TUHH Technische Universität Hamburg und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Robert Weidner, Universität Innsbruck/Helmut Schmidt-Universität Hamburg.

„Der Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2024 ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft der Luftfahrt“, so Dr. Florian Linke, kommissarischer Institutsdirektor DLR-Institut für Luftverkehr in Hamburg und Hamburg Aviation Nachwuchspreis-Jurymitglied. „In einer Zeit, in der die Branche vor der gewaltigen Herausforderung steht, CO2-neutral zu werden, ist es umso wichtiger, junge Talente zu fördern, die mit innovativen und nachhaltigen Lösungen die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft stellen. Die ausgezeichneten Abschlussarbeiten und Projekte zeigen, dass die nächste Generation bereits jetzt mit Leidenschaft und Kreativität an der Luftfahrt von morgen arbeitet. Indem wir diese Zukunftsgestalterinnen und Zukunftsgestalter unterstützen, tragen wir nicht nur zur Weiterentwicklung der Luftfahrtindustrie bei, sondern sichern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Luftfahrtstandorts Hamburg im globalen Kontext der nachhaltigen Mobilität.“