Hamburgs ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung und National Research Council of Canada unterzeichnen MoU auf der Paris Air Show

Hamburg, Deutschlands größter Luftfahrtstandort, und Kanada, eine der weltweit führenden Luftfahrtnationen, bauen ihre Forschungszusammenarbeit aus. Auf der größten Luftfahrtmesse des Jahres, der Paris Air Show (17. – 23. Juni 2019) wurde in Anwesenheit führender Vertreter eine Kooperationsvereinbarung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet. In Ergänzung zweier bereits 2017 gestarteter Forschungsprojekte aus der Kooperation des ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung und des National Research Council of Canada (NRC) zu Akustik in der Flugzeugkabine und Faserverbundstoffen wird die Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf weitere Forschungsfelder ausgeweitet.

Auf Basis der Kooperationsvereinbarung können NRC und ZAL schon bald gemeinsam an weiteren Zukunftsthemen wie der Entwicklung von neuen Wartungs- und Datenauswertungsmethoden bei der Flugzeugauslegung („Digitaler Zwilling“) sowie zu Urban Air Mobility forschen.

Die Kooperationsvereinbarung wurde von Roland Gerhards (Geschäftsführer ZAL GmbH) und Francois Cordeau (Vice President Transportation NRC) unterzeichnet.

„Der kanadische Forschungsrat hat mit dem ZAL den perfekten Partner gefunden, um die gemeinsame, transatlantische Zusammenarbeit auszubauen. Hier trifft eine offene, kooperative Innovationskultur aus Hamburg auf umfangreiche Expertise einer der führenden Luftfahrtnationen. Mit Blick auf die Zukunftsthemen der Luftfahrt gilt es, anwendungsnah zu forschen und gewonnenes Wissen zu teilen.“, kommentiert Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Michael Westhagemann, die Unterzeichnung in Le Bourget.

"In den letzten drei Jahren haben wir eine ganze Reihe erfolgreicher Kooperationsprojekte auf den Weg gebracht. Es ist immer unser Ziel, dieses Prinzip international auszuweiten, und die deutsch-kanadischen Projekte zur Erforschung der Innenraumakustik und feuerfester Verbundwerkstoffe tragen bereits Früchte. Ich bin stolz darauf, dass wir die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Standorten nun auf nationaler Ebene ausweiten und so voneinander profitieren können", sagt ZAL-Geschäftsführer Roland Gerhards.

"2017 unterzeichnete die Regierung Kanadas eine gemeinsame Absichtserklärung, um die bestehenden Partnerschaften zwischen Deutschland und Kanada anzuerkennen, sowie weitere Kooperationen in Forschung und Entwicklung zu fördern. Die internationale, strategische Partnerschaft mit dem ZAL unterstreicht unser Engagement, uns als weltweit führend in der Förderung von Forschung und Innovation zu positionieren", kommentiert der Präsident des National Research Council of Canada, Iain Stewart die Vereinbarung. 

"Ich freue mich, unsere Forschungskooperation mit dem ZAL auszubauen, die es uns ermöglicht, eine technologische Roadmap für die Herausforderungen zu skizzieren, die die Luft- und Raumfahrtindustrie in Forschung und Entwicklung erwartet. Gemeinsam können wir Schwerpunkte setzen. Deutschland ist ein wichtiger internationaler Partner des National Research Council of Canada, und dies ist ein weiterer Schritt zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit deutschen Forschungseinrichtungen und -partnern", ergänzt François Cordeau, Vizepräsident für Verkehr und Produktion, National Research Council of Canada.

Transatlantische Forschung startete bereits 2017

Bereits seit 2017 widmen sich die transatlantischen Forschungspartner gemeinsam Fragen des Passagierkomforts. Eine Möglichkeit, die Kabinengeräusche zu reduzieren, sind konventionelle thermo-akustische Isolierungen. Diese gehen jedoch im niedrigen Frequenzbereich mit deutlichen Gewichtsnachteilen einher. Nicht konventionelle Materialien, wie akustische Meta-Materialien, bieten zwar eine bessere akustische Isolierung bei geringerem Gewicht. Dass diese zu einer höheren Technologiereife geführt werden, ist Ziel des Forschungskonsortiums. Außerdem arbeiten die Partner von beiden Seiten des Atlantiks zusammen im Bereich neuer feuerfester Faserverbundteile. Das Ziel: im Flugzeug verbaute Verbundstoffe sollen künftig noch sicherer, umweltschonender und vor allem leichter werden. Das Programm ist Teil der Neuen Hightech-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und wird sowohl von deutscher als auch kanadischer Seite mit Geldern aus Politik und Wirtschaft gefördert.

ZAL gemeinsam mit Hamburg Aviation in Le Bourget

Das ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung stellt hier gemeinsam mit dem Luftfahrtcluster Hamburg Aviation in Halle 2a/Stand C 280 aus.