Eigentlich betreibt 3Dstrong industriellen 3D-Druck und ist als Zulieferer im Luftfahrtbereich tätig. Doch aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage hat die kleine Firma aus Finkenwerder kurzerhand eine neue Produktkategorie aus dem Boden gestampft und - zusammen mit der Expertise von Spitzner Engineers - Desinfektionsmittelspender für die Wasch- und Klassenräume in Hamburgs Schulen entwickelt. Denn diese sind auf dem freien Markt momentan nahezu nicht erhältlich. Der Aufruf um Hilfe kam aus dem Netzwerk innerhalb des Luftfahrtclusters Hamburg Aviation.
Sieben Ingenieure haben für das neue Produkt mehrere Tage lang fast rund um die Uhr über Videokonferenzen konstruiert. Die Spender werden auf Finkenwerder in kurzfristig umfunktionierten Büroräumen aus genietetem Aluminium hergestellt – das gleiche Material, das sonst in den Flugzeugen der Airbus-Familie zum Einsatz kommt. Insgesamt sollen 12.500 Spender produziert und in mehreren Tranchen an die Hamburger Schulen übergeben werden.
„Es erfüllt uns mit großem Stolz, unseren Schulen in dieser besonderen Zeit so schnell und unbürokratisch helfen zu können. Wir haben mächtig Gas gegeben und binnen zwei Tagen komplett dezentral und über Videokonferenzen einen voll funktionsfähigen Prototypen entwickelt, der wir binnen Stunden aus dem 3D-Drucker in den Testbetrieb nehmen konnten. Die große Herausforderung war dann die Beschaffung von Bauteilen - z.B. 75.000 Nieten - in diesen schwierigen Zeiten. Aber alle Zulieferer aus ganz Deutschland waren von dem Projekt begeistert und haben alles gegeben, um schnellstmöglich Teile zu besorgen. Auch ihnen gebührt unser ausdrücklicher Dank, genauso wie Bastian Metall- und Maschinenbau, die uns ihre Räumlichkeiten für die Produktion mit zur Verfügung gestellt haben“, sagt Alexander Backs, Geschäftsführer der 3Dstrong GmbH.