Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland bestätigt erneut Bedeutung als strategischer Standortfaktor, Branchenumsatz auf Allzeithoch mit 40 Mrd. Euro, erneutes beeindruckendes Umsatzwachstum von 6%, Beschäftigtenzahl erreicht mit 109.500 direkt Beschäftigten neuen Höchststand, weiterhin sehr ausgeprägte Forschungsintensität: 10% des Branchenumsatzes fließen in Forschung und Entwicklung

Die zivile Luftfahrt hat sich auch im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt. Weltweit zunehmender Mobilitätsbedarf und der Ersatz von älteren Fluggeräten mit hohem Kerosinverbrauch durch die neueste lärmarme, kraftstoffsparende Flugzeuggeneration sind weiterhin wesentliche Wachstumstreiber. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8% auf 29,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 27,1 Mrd. Euro). Mit 73% Anteil am Gesamtbranchenumsatz bleibt die zivile Luftfahrt mit Abstand der größte Sektor der nationalen Luft- und Raumfahrtindustrie mit 76.500 Beschäftigten.

„Die vorausschauende und zielorientierte Unterstützung und Förderung der Bundesregierung ist nach wie vor unersetzlicher Schub für diese positive Entwicklung“, so der BDLI-Präsident.

„Dabei leistet das Förderspektrum des BMWi einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen im harten globalen Weltmarkt. Und das Spektrum ist weit: Die Grundlagenforschungsförderung beim DLR und das Luftfahrtforschungsprogramm, die beide auch im Kontext der wichtigen EU-finanzierten Luftfahrtforschungsförderung zu sehen sind, sind wichtige Bestandteile ebenso wie das Darlehensprogramm ‚Luftfahrzeugausrüsterprogramm‘,die Markterschließungsreisen und auch das Auslandsmesseprogramm. Wichtig ist, dass auch mit der neuen Bundesregierung die ‚Runden Tische Luft- und Raumfahrtindustrie‘ fortgesetzt werden, die das BMWi zusammen mit den Akteuren der Branche initiiert hat. Denn hier werden aktiv zukunftsweisende Themen wie unbemanntes Fliegen, elektrisches Fliegen, Luft- und Raumfahrtindustrie 4.0, die kommerzielle Nutzung der Raumfahrt und Arbeit 4.0 aufgegriffen. Diese gezielte Unterstützung benötigen wir, damit auch in Zukunft viele Innovationen ‚Made in Germany‘ in Produkte der Spitzentechnologie und damit in Markterfolge umgesetzt werden können.“

Die am heutigen Tag vom BDLI veröffentlichte „Technologiestrategie der Deutschen Luftfahrtindustrie“ zeigt konkret auf, wie die Luftfahrtindustrie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen wird bei gleichzeitigem Erreichen der gesellschaftlichen Ziele.

Im vergangenen Jahr wurden etwa 1.800 Passagier-Flugzeuge weltweit ausgeliefert. Jedes sechste dieser Flugzeuge, also insgesamt 300, wird in Deutschland, in Hamburg, endmontiert und an Kunden in der ganzen Welt ausgeliefert. Das entspricht 17% der weltweiten Flugzeugproduktion. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die globale Stärke der gesamten deutschen Luftfahrtindustrie.

Der Rekordauftragsbestand bei allen Flugzeugherstellern ist Grundlage für den weiteren Produktionshochlauf. Dieser war auch 2017 der wesentliche Treiber des Umsatzwachstums. Richter betont: „Der Auftragsbestand bei Airbus entspricht etwa neun Jahren Produktion gemessen an den aktuellen Fertigungsraten. Dies sichert langfristig Arbeitsplätze. Davon profitieren auch unsere Partner, wie die Triebwerkshersteller und viele mittelständisch geprägte Zulieferunternehmen in Deutschland. Diese Auftragsbestand ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Branche.“

Die Entwicklungsleistungen für wichtige zivile Flugzeugprogramme sind weitgehend abgeschlossen. Richter sagt: „Unsere Industrie investiert weiterhin stark - doppelt so viel wie andere Wirtschaftszweige - in neue Technologien und Produkte, im Hinblick auf die Entwicklung der nächsten Generation von Flugzeugen, aber auch für Produktweiterentwicklungen der laufenden Programme. Ein wichtiger Bereich ist auch die Einführung von Luftfahrtindustrie 4.0, unbemanntes Fliegen und hybrides/elektrisches Fliegen, insbesondere unter Anwendung von modernster digitaler Technologie. Diese Investitionen in Schlüsseltechnologien bilden auch künftig die Basis des globalen Markterfolges unserer Branche.“

Die deutsche Triebwerksindustrie profitierte 2017 von dem anhaltend positiven Branchenumfeld. Die mittel- bis langfristigen Produktionspläne für neue Antriebe sind bekannt und mit den Flugzeugherstellern abgestimmt. Daten zur in Dienst stehenden Flugzeugflotte geben Planungssicherheit für das Aftersales-Geschäft. Die Aufmerksamkeit der Antriebshersteller liegt auf dem Programmhochlauf neuer Triebwerksmodelle wie dem Getriebefan und dem Trent XWB. Auch investieren die Triebwerkshersteller weiterhin stark in die kontinuierliche Optimierung bestehender Antriebe ebenso wie in die Entwicklung neuer Triebwerkdesigns mit dem Ziel der weiteren Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Nur so wird die Industrie ihrer Selbstverpflichtung zur Emissionsreduzierung bei steigendem Mobilitätsbedürfnis in aller Welt gerecht.

In allen Bereichen – von der Entwicklung über die Produktion bis zur Instandhaltung – gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Eingesetzt wird sie beispielsweise in umfangreichen Simulationen in der Entwicklung bis hin zum virtuellen Triebwerk.

Airbus Helicopters baute im Jahr 2017 seine Führungsposition mit einem Anteil von 50% auf dem zivilen und halbstaatlichen Markt weltweit weiter aus. Die Helikopter-Sparte hat die Flaute auf dem Weltmarkt gut überstanden. Mit dem CityAirbus, einem autonom fliegenden, senkrecht startenden und landenden Elektroluftfahrzeug für den Passagiertransport im städtischen Luftverkehr, erschließt Airbus Helicopters neue Märkte.

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