Vom 28. September bis zum 2. Oktober veranstaltete die European Aerospace Cluster Partnership ihre jährliche Generalversammlung. Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wurde die Generalversammlung virtuell abgehalten, zum ersten Mal seit der Gründung des EACP-Netzwerks.
Die Covid-19-Krise fordert auch die Luftfahrtindustrie heraus, wie keine andere Krise zuvor. Sowohl das Arbeitsumfeld als auch die Produktlandschaft verändern sich, um der neuen Marktnachfrage besser gerecht zu werden. Genau wie die EACP.
Daher wurde die Generalversammlung abgehalten, um den neuen Arbeitsbedingungen gerecht zu werden. Anstatt sich eineinhalb Tage lang bei einem der Clustermitglieder zu treffen, wurde eine ganze Woche virtueller Veranstaltungen organisiert. 10 Veranstaltungen über 5 Tage verteilt garantierten, dass 45 Mitglieder aus 18 europäischen Regionen in intensiven Workshops und Webinaren über die Zukunft der Luft- und Raumfahrtindustrie arbeiten konnten.
Mit der Teilnahme aller 45 Cluster an mindestens einer Veranstaltung gelang es, dass zum ersten Mal in der Geschichte jedes EACP-Mitgliedscluster an der Generalversammlung teilnahm. Dies war auch aufgrund neu implementierter Kommunikationskanäle möglich, die eine wesentlich schnellere und agilere Kommunikation ermöglichten. Die Kanäle wurden auf dem Höhepunkt der Covid-19-Krise eingeführt und zeigen ihr jetzt volles Potenzial. Die Einrichtung zuverlässiger, schneller, aktueller und einfach zu handhabender Kommunikationsinstrumente für den Informationsaustausch sind wichtig .
Während der 5 Tage hatten die Leiter der Arbeitsgruppen die Möglichkeit, dem gesamten Netzwerk ihre im letzten Jahr geleistete Arbeit vorzustellen. In zahlreichen Workshops wurden innovative Ideen wie Überschall-Geschäftsflugzeuge, UAV-Teststrukturen oder die Fähigkeiten und Qualifikationen für das "neue Normal" in der Luftfahrtindustrie diskutiert. Auch das Projekt EuroSME der EACP und der Europäischen Union hat in diesem Rahmen seine abschließende Sitzung abgehalten.
Da auf der einen Seite Gegenmaßnahmen und Best-Practices im Rahmen von Covid-19 diskutiert wurden, wurden auf der anderen Seite zukünftige Strategien, Produkte und Perspektiven aufgezeigt. Das Zusammenspiel zwischen europäischen Institutionen und strategischen Akteuren wie der EACP führt dazu, dass die EACP zu einem Schlüsselfaktor für die Erholung der Branche wird.
Einstimmig hat die General Assembly beschlossen eine Arbeitsgruppe zum Thema UAV zu etablieren. Das Interesse an der Mitwirkung ist groß. Als erste Themen wurden Unterstützung von Internationalisierung, z.B. im Rahmen von gemeinsamen Messeauftritten, sowie die Schaffung von Transparenz über den Anteil von Unternehmen aus der Drone Economy in den jeweiligen Clustern identifiziert. Eine weitere Aufgabe wird die Erstellung einer Landkarte über Testinfrastruktur speziell für UAS sein. Daniela Richter, Hamburg Aviation, leitet die Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Co-Lead René Puls vom Swiss Aerospace Cluster.
Zu sehen (wenn auch nur in virtuellen Räumen), wie viele Cluster-Teams aktiv an der Entwicklung von Strategien für die Zukunft der Luft- und Raumfahrtindustrie beteiligt sind, lässt einen gewissen Optimismus für die kommenden Tage aufkommen. Ein Netzwerk zu sein, war noch nie so wichtig wie in den heutigen schwierigen Zeiten. Und die diesjährige Generalversammlung hat einmal mehr gezeigt, dass es möglich sein wird gemeinsam einen Ausweg aus dieser Krise zu finden.