Hamburg, 28. Februar 2019 – Wie sieht die Fabrik der Zukunft aus? Welche Rolle spielt der Mensch, welche die Maschine? Um Fragen wie diese kreisen die ZAL Innovation Days am 27. und 28. Februar in Hamburg. Nach der erfolgreichen Premiere 2017 findet die hochrangige internationale Innovationskonferenz bereits zum zweiten Mal im Hamburger ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung statt. Schirmherr ist in diesem Jahr der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Thomas Jarzombek. Neben einer Serie von hochkarätigen Keynote-Vorträgen aus verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Industrie geht es in Workshops und auf der Ausstellungsfläche auch um die praktische Anwendung neuer Technologien. Live zu sehen sind unter anderem zwei Roboter beim Tischfußball, ein neues Lackierungsverfahren für Flugzeuge per Tintenstrahldruck und einen Roboter-Butler für die Fabrikhalle.
Eines ist sicher: das Schreckensszenario, indem Roboter die Menschen langfristig arbeitslos machen, muss keiner fürchten. Im Gegenteil: immer stärker verbindet sich die Arbeit von Mensch und Maschine zu echtem Teamwork in der Produktion. Konkrete Beispiele hierfür finden sich auch am Veranstaltungsort, dem ZAL TechCenter, in dem über 30 Partner aus Industrie und Wissenschaft gemeinsam forschen.
So erproben etwa Airbus und Helmut-Schmidt-Universität hier den Einsatz von sogenannten Exoskeletten in der Flugzeugproduktion: Assistenzsysteme, die den Arbeitern in der Fertigung beim Heben schwerer Lasten, zum Beispiel im Kabinenausbau, unterstützen. Das Startup Synergeticon hat im ZAL TechCenter einen kollaborativen Roboter programmiert, der Arbeitern körperlich besonders anstrengende Arbeiten in der Fertigung – etwa das Nieten vom Rumpfsegmenten im Dach – abnimmt und dank fein kalibrierter Sensorik keinem Menschen „in die Quere“ kommen kann.
Zu den Vortragenden der ZAL Innovation Days 2019 zählen unter anderem Peter Haas von der Brown University Humanity Centered Robotics Initiative, Prof. Dr. Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Vertreter führender Unternehmen wie Bosch, NVIDIA und KUKA. Ein knappes Dutzend fachlicher Workshops, mehrere Demonstratoren aus der Praxis im Ausstellungsbereich sowie ein exklusives Abendevent auf der Elbe runden die Veranstaltung ab.
In seiner politischen Keynote betonte der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Thomas Jarzombek, die Bedeutung digitaler Innovation für die Luftfahrt:
„Neue digitale Technologien eröffnen gänzlich neue Möglichkeiten, Produktionsprozesse zu optimieren und so die Effizienz zu erhöhen. Schlagworte wie intelligente und automatisierte Produktion, Robotik und Künstliche Intelligenz in der Industrie werden in der Luftfahrtindustrie - und besonders hier im ZAL – greifbar und verständlich." Jarzombek berichtete zudem über die jüngste unabhängige Evaluation des BMWi-Luftfahrtforschungsprogramms LuFo: "Mit LuFo haben wir von 2012-2017 zusätzlich rd. 23.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Eine Forschungsförderung von 100 € führte direkt zu zusätzlicher Produktion von 200 €."
„Die smarte Integration von Robotik und Automatisierungsverfahren in die Fertigung zählen zu den zentralen Fragestellungen der Luftfahrtindustrie weltweit und auch zu den Kernthemen unserer Forschungsaktivitäten hier im ZAL. Wir haben dieses Leit-Thema daher bewusst für die ZAL Innovation Days 2019 gewählt, um Strategien und Anschauungsbeispiele länder- und branchenübergreifend hier in Hamburg zu diskutieren“, sagt Roland Gerhards, ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung.
Hinweis für Medienvertreter
Bildmaterial der ZAL Innovation Days 2019 zur redaktionellen Verwendung finden Sie hier zum Download: https://www.picdrop.de/foto-reinhardt/thbadNRUA1
Über das ZAL:
Das ZAL – Hamburgs Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung – ist das technologische Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk der zivilen Luftfahrtindustrie in der Metropolregion Hamburg. Es bildet die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Stadt Hamburg mit dem Ziel den weltweit drittgrößten Standort der zivilen Luftfahrt in Hamburg zu sichern und kontinuierlich auszubauen. In enger Abstimmung mit dem Luftfahrtcluster Hamburg Aviation bündelt das ZAL die Technologiekompetenz der Hansestadt in einer zentralen Einrichtung und schafft so Synergieeffekte. Der Fokus des ZAL liegt auf der Integration und Industrialisierung von Luftfahrttechnologien. Hierfür vernetzt das ZAL Industrie und Wissenschaft, etabliert eine anwendungsnahe Innovationskultur und stellt seinen Partnern modernste Infrastrukturen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung.
Nach dem Motto Forschen und Entwickeln „unter einem Dach“ hat das ZAL mit dem TechCenter seit 2016 ein eigenes Zuhause. Auf knapp 26.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das ZAL TechCenter Raum für ca. 600 Arbeitsplätze verteilt auf Büroflächen, Labore und Hallen. Ausgestattet mit hochwertiger Forschungs- und Testinfrastruktur für ausgewählte Luftfahrtthemen wird hier die Industrialisierung neuer Technologien vorangetrieben.
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