- Wie geht es Ihnen, Herr Sun?
"Danke der Nachfrage, es geht meiner Familie, meinem gesamten Team und mir gut und wir sind glücklich alle gesund zu sein. Natürlich ist es momentan eine ganz besondere herausfordernde und auch ungewisse Zeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir diese Krise gemeinsam meistern werden, zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen."
- Hamburg Aviation: Beschreiben Sie, wo sich Ihr Unternehmen am Ende des Jahres 2019 befand. Was waren Ihre Ziele/Aussichten für 2020?
"Das Jahr 2019 war ein aufregendes Jahr für die HQW Precision GmbH. Als Unternehmen haben wir unsere wichtigsten Ziele erreicht und konnten im Juni 2019 den britischen Hochpräzisionskugellagerhersteller The Barden Corporation (UK) Ltd. übernehmen. Die Übernahme hat es uns ermöglicht, unseren Marktanteil zu vergrößern und in der Nischenbranche der Hochpräzisionsindustrie zu expandieren."
- Welche Ihrer Ziele und Aussichten für 2020 halten Sie noch für erreichbar?
"HQW Precision ist ein starkes Unternehmen mit einem stabilen Kundenstamm, innovativen Produkten und motivierten Mitarbeitern. Zweifellos werden die kommenden Wochen, Monate und Jahre herausfordernd sein, und wir werden in dieser Zeit einige Verluste innerhalb der Industrie erleben, aber wir glauben, dass unser eigenes Unternehmen weiterwachsen und erfolgreich sein wird. Deshalb erwarten wir, dass die meisten unserer zukünftigen Ziele erreicht werden können."
- Was meinen Sie: Wo stehen Sie in vier Wochen?“
"Wir stehen mit dem gesamten Team, das durch diese schwierige Zeit noch enger zusammengewachsen ist, gesund und munter in den Startlöchern und sind bereit in der kommenden zweiten Jahreshälfte dafür zu sorgen, dass das Unternehmen weiterhin leistungsfähig bleibt. Natürlich sind wir uns bewusst, dass das Unternehmen noch einige Zeit mit den Einschränkungen und Veränderungen, die diese Krise mit sich bringt, zu kämpfen haben wird, und wir planen in diesem Sinne weiter für 2021."
- Was macht Ihnen Sorgen?
"Die Luftfahrtindustrie befindet sich in einer beispiellosen Krise und ist wohl einer der am härtesten betroffenen Sektoren. Obwohl wir schwerwiegende Folgen sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen sehen, dürfen wir nicht vergessen, dass die Erholung folgt. Die Luftfahrt steht an der Spitze von Innovation und Chancen und wird gestärkt und widerstandsfähiger aus der Krise hervorgehen."
- Was macht Ihnen Mut?
"Dies ist eine Situation, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Sie hat uns alle unvorbereitet getroffen, und es gibt viele Herausforderungen sowohl für die Menschen und Familien als auch für die Wirtschaft. Doch trotz dieser Herausforderungen und der Besorgnis, die wir alle empfinden, gibt es auch großartige positive Aktionen. Wir sehen Menschen, die an einem Strang ziehen, sich gegenseitig helfen und ihr Umfeld unterstützen. Es gibt ein großes Gefühl der Gemeinschaft, der Geduld und des Verständnisses, das uns helfen wird, diese Pandemie zu überwinden und stärker daraus hervor zu gehen."
- Falls Sie mit Ihrem Unternehmen in der Corona-Hilfe aktiv geworden sind, erzählen Sie hier gerne davon.
"Das Unternehmen unterstützt das Arbeiten zuhause. Wo immer es möglich ist, werden unsere Mitarbeiter ermutigt, während des Lockdowns von ihrem Home Office aus zu arbeiten. Als kritischer Zulieferer ist es unerlässlich, dass das Produktionspersonal und wichtige Mitarbeiter vor Ort in unserem Werk in Kürnach bei Würzburg arbeiten. Für diese Mitarbeiter stellen wir die persönlichen Schutzartikel, wie Gesichtsmasken und Handschuhe, frei zur Verfügung. Wir haben an allen Standorten eine große Anzahl an Händedesinfektionsautomaten installiert und halten einen sozialen Abstand von mindestens 2m strikt ein. Wir ermutigen alle dazu, sich regelmäßig die Hände zu waschen, zudem werden täglich mehrmals Reinigungsarbeiten durchgeführt. Als zusätzliche Maßnahme werden Schichtübergaben im Abstand von 30 Minuten durchgeführt, wodurch die Interaktion zwischen den Schichtmitarbeitern drastisch reduziert wird. Natürlich wurden alle Reisen vorübergehend eingestellt, ebenso wie alle nicht unbedingt notwendigen Besuche in unseren Büros.
Die Leitung von HQW hat sich proaktiv für den Schutz der Beschäftigten und der örtlichen Gemeinschaft eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Zulieferern und Unternehmenspartnern wurden viele Tausende von Gesichtsmasken, Handschuhen und Hygieneartikel wie Handdesinfektionsmittel und Flächendesinfektionsmittel beschafft und an örtliche Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime gespendet. Das Unternehmen verwendet auch die 3D-Drucktechnologie zur Herstellung von Gesichtsschutzmasken, die sowohl vor Ort von den Mitarbeitern verwendet werden können und auch an medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen verteilt werden." - Nennen Sie einen Aspekt, der unsere Luftfahrtindustrie durch die Corona-Krise nachhaltig verändern wird.
"Gesundheit und Sicherheit werden weiterhin höchste Priorität haben, wobei die Überwachung der Passagiere (Temperaturkontrolle usw.) und soziale Distanzierungsmaßnahmen zunehmend ins Spiel kommen.
Die Umweltvorteile, die während der Krise in Bezug auf die Luftfahrt zu beobachten waren (Emissionen usw.), werden den Fokus auf umweltfreundlichere elektrische Luft- und Raumfahrttechnologien verstärken."
Über die HQW Precision GmbH: www.hqw.gmbh/home