Die Folgen der Corona-Pandemie hatten seit Frühjahr 2020 zu einem Einbruch der Nachfrage in der Luftfahrtindustrie um etwa die Hälfte geführt. Airlines und Flugzeughersteller gehen davon aus, dass es Jahre dauern wird, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird.
Konkret geht Diehl Aviation von einem Geschäftsvolumen im Jahr 2022 aus, das etwas mehr als der Hälfte des Umsatzniveaus von 2019 entspricht. Das Unternehmen plant in seinem Zukunftskonzept, alle Standorte in Deutschland zu erhalten und etwa 4.000 Mitarbeiter weltweit und 3.000 Mitarbeiter in Deutschland zu beschäftigen. Nach einer Spitze der Beschäftigung im Jahr 2019 von etwa 6.000 Mitarbeitern und seitdem bereits vorgenommenen Flexibilisierungsmaßnahmen entspricht das einem Abbau von bis zu 1.400 Stellen in Deutschland bis 2022. Betriebsbedingte Kün-digungen sollen durch sozialverträgliche Maßnahmen wie Altersteilzeit, Freiwilligenprogramm, Konzern-Stellenbörse etc. soweit wie möglich vermieden werden.
Hiervon werden alle Bereiche, Standorte und Gesellschaften betroffen sein, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung und Umfang. Mit diesen Maßnahmen möchte Diehl Aviation 2022 die Trendwende schaffen und ab 2023 wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Darüber hinaus plant Diehl Aviation neue Produkte entwickeln und sich an neuen Projekten zu beteiligen. Dazu gehören beispielsweise Produktinnovationen für berührungslose Kabinenfunktionen in Verkehrsflugzeugen, der Einstieg in das Marktsegment der Urban Air Mobility (UAM) sowie die Beteiligung am multi-nationalen militärischen Projekt Future Combat Air System (FCAS) und auch die Entwicklung nachhaltiger Leichtbaumaterialien sowie von Systemen für das emissionsfreie Fliegen.
Die Unternehmensleitung hat am 16. November den Wirtschaftsausschuss über das Zukunftskonzept informiert und mit den Betriebsräten Gespräche zur Umsetzung aufgenommen. Ebenso wurde die Belegschaft über die Planung in Kenntnis gesetzt. Der Abschluss der Gespräche und der Beginn der Restrukturierungsmaßnahmen werden für 2021 angestrebt.