In Zukunft sollen Inflight Entertainment Systeme auf OLED-Displaytechnik setzen. Das Joint Venture "AERQ" von Lufthansa Technik und LG hat dazu jetzt eine Partnerschaft mit einem japanischen Zulieferer begonnen. OLED-Panel für Unterhaltungssysteme hätten insbesondere in dunklen Kabinen Vorteile.

Lufthansa Technik und der südkoreanische Konzern LG arbeiten bereits seit 2019 an Displays mit OLED-Technik für Flugzeugkabinen. Bislang konzentrierte sich das Joint Venture auf große Panels, etwa für Willkommens-Bildschirme, die von LG in 55 und 65 Zoll gefertigt werden. Nun soll der japanische Konzern Joled auch mittelgroße Displaygrößen zuliefern, die etwa für Inflight Entertainment Systeme (IFE) in Sitzrückseiten eingebaut werden können.

Genaues zu den technischen Daten der Erweiterung der "AERQ" Produktpalette ist noch nicht bekannt. Joled deckt ein nicht weiter genanntes Portfolio im Bereich "mittlerer Displaygrößen" ab. Die Homepage der Japaner nennt Maße zwischen zehn und 32 Zoll, die flexibel sind. Joled ist ursprünglich aus den Entwicklungsabteilungen von Sony und Panasonic hervorgegangen. Letzterer ist in der Luftfahrtbranche mit einem großen IFE-Produktangebot ebenfalls sehr aktiv.

Schwarz, flexibel aber nicht unbedingt stromsparender

OLED-Displaytechnik hat einige Vorteile verglichen mit LC-Displaytechnik. Die Displays können sehr dünn und damit auch mit geringem Gewicht produziert werden. Insbesondere bieten die selbstleuchtenden OLED-Pixel echtes Schwarz, während die Pixel bei LCD-Technik mit einer Hintergrundbeleuchtung arbeiten. Zwar kann prinzipiell auch LCD-Technik vollständig abgedunkelt werden, doch dies benötigt eine fein unterteilte und aufwendige Hintergrundbeleuchtung. In Flugzeugen ist es deswegen bislang meist so, dass Monitore kein echtes Schwarz bieten.

In einer Flugzeugkabine haben OLED-Displays somit vor allem bei abgedunkelter Kabine Vorteile. Die OLED-Monitore strahlen insbesondere bei dunklem Filmmaterial weniger Licht aus, da etwa die Balken eines Kinofilms nicht leuchten. Wird das Unterhaltungssystem zudem mit einem Nachtmodus angepasst, sinkt auch das störende Streulicht. Nachteilig ist dagegen, dass OLED-Monitore üblicherweise nicht die Helligkeiten erreichen, die LC-Monitore schaffen. Gerade bei hellem Hintergrund benötigen OLED-Pixel zudem häufig mehr Energie als LCDs in vergleichbaren Umgebungen.

Hauptvorteil der OLEDs ist somit die sehr dünne Einbautiefe. Zudem sind die Panels auch flexibel einsetzbar, beispielsweise auf gebogenen Untergründen. Da OLED-Technik aber zumindest in der Luftfahrt noch am Anfang der Entwicklung steht, werden LCD-Monitore auch weiterhin an Airlines verkauft. Einige Fluggesellschaften, wie ANA, bauen zudem mittlerweile sehr dünne 13-Zoll-4K-LC-Displays in der Economy Class ein. Hier ist Safran der Zulieferer.

Weitere Infos: aerq.com

Artikel via airliners.de