Die HAW Hamburg erhielt bereits im vergangenen September erneut das Zertifikat „familiengerechte hochschule“ der berufundfamilie Service GmbH. Gestern, am 25. Juni, fand in Berlin nun die feierliche Zertifikatsverleihung statt im Beisein der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Franziska Giffey, die gleichzeitig Schirmherrin des audits berufundfamilie ist.
Das langjährige und erfolgreiche Engagement der HAW Hamburg für eine bessere Vereinbarkeit von Studium oder Beruf mit dem Privatleben wurde damit erneut ausgezeichnet. Seit 2006 nimmt die HAW Hamburg an der Auditierung teil. Daraus entstand bereits eine Vielzahl von strukturellen und kulturprägenden Maßnahmen und Aktivitäten auch mit anderen Organisationen wie dem Familienservice pme oder dem Hamburger Studierendenwerk. Anbei einige Beispiele:
- Bevorzugte Vergabe von Kitaplätzen an Hochschulangehörige der Kindertagesstätten am Campus Berliner Tor
- Vermittlung von Kinderbetreuungim Notfall
- kurzfristige Beratung im eintretenden Pflegefall von nahen Angehörigen oder Lebenspartnerinnen und -partnern
- Beratungsangebote für Studierende mit Kindern
- Veranstaltungen rund um die Themen
- Kindheit, Pubertät, Elternschaft
- Pflegeaufgaben, Demenz
- Trauer und Tod
- Kooperationen innerhalb der HAW Hamburg zum Beispiel mit
- dem CompetenceCenter Gesundheit (CCG)
- dem Studierendenzentrum
- dem betrieblichen Gesundheitsmanagement
- und allen internen Beratungsstellen.
„Die Angebote des Familienbüros, insbesondere die gute Beratung, finden starken Zuspruch sowohl von Studierenden als auch von Beschäftigten“, betont Susann Aronsson vom Familienbüro der HAW Hamburg. Familienfreundlichkeit spielt mittlerweile nicht nur in Dienstvereinbarungen und Prüfungsordnungen eine Rolle, sondern ist zudem ein wichtiger Aspekt bei Regelungen zur Telearbeit und etabliert sich immer mehr als ein geschätztes Qualitätsmerkmal der Hochschule.
Für die fünfte Zertifizierung wurde ein Dialogverfahren genutzt. Dafür haben HAW-Angehörige mit unterschiedlichen Betreuungs- und Pflegeaufgaben ihre Erfahrungen geschildert, wie familiengerecht die HAW Hamburg ist. Sie tauschten sich mit dem Auditor und mit der Stabsstelle Gleichstellung aus, äußerten Lob und Kritik und regten Weiterentwicklungen an.
Die HAW Hamburg ist stolz auf das Erreichte und voller Elan, die nächsten Projekte aus dem beschlossenen Handlungsprogramm umzusetzen. So soll beispielsweise ein Pflege-/Erziehungspass für Studierende und Beschäftigte Erleichterungen im Studien- oder Berufsalltag bewirken. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten soll weiterentwickelt und mehr Väter sollen für die Inanspruchnahme von Elternzeit ermutigt werden.
Prof. Dr. Micha Teuscher, Präsident der HAW Hamburg: „Im zunehmenden Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal geht die Hochschule mit klaren Botschaften für Interessent*innen und Bewerber*innen an die Öffentlichkeit. Die Angebote der familiengerechten Hochschule gehören unbedingt dazu, Personal zu attrahieren und es zu halten.“
Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals, Vizepräsidentin für Studium und Lehre sowie Gleichstellung: „Die Herausforderungen von Aufgaben in der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen lassen sich dann besser mit Lehren und Forschen, Studieren oder Verwalten in Einklang bringen, wenn auch diese Tätigkeiten in der Hochschule beachtet und berücksichtigt werden. An der HAW Hamburg haben wir daher Strukturen und Prozesse geschaffen, die Studierenden wie Beschäftigten beides ermöglichen.“
Cornelia Stübig, Professorin für Elektrotechnik: „Abgesehen von der Zeit im Mutterschutz habe ich nach der Geburt meines Kindes voll weitergearbeitet. Das familienfreundliche Klima, die vielen sinnvollen Unterstützungsangebote und die selbstverständliche Rücksichtnahme des Kollegiums haben es mir leichtgemacht. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie finde ich an der Hochschule bessere Bedingungen vor als in der Wirtschaft.“