clean:tech inside bringt saubere Technologien und MINT-Talente zusammen

Alle reden über Klimaschutz. Nicht wenige in diesem Zusammenhang zudem über den MINT-Fachkräfte-Bedarf. Eine Stadt handelt: Hamburg will die Emissionen von Industrie und Handwerk in einem „CO2-Monitor“ in unterschiedlichen Grafiken sichtbar machen. Das Besondere daran: Die Daten zu Investitionen und der darüber erzielten Reduzierung der Emissionen werden von Schülerinnen und Schülern erhoben. Das Kürzel steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Das Projekt „clean:tech inside“ ist Teil des Hamburger Klimaplans und wird von der Wirtschaftsbehörde gefördert. Partner ist die Initiative Naturwissenschaft & Technik, die auch die Grundidee entwickelt hat: Schulen und Unternehmen kooperieren zum Thema CO2-Einsparung im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts und an Projekttagen. NAT hat dafür die Firma Esri, Softwarehersteller von Geoinformationssystemen (GIS), mit ins Boot geholt. Beteiligen können sich Unternehmen, die konkrete Anwendungsfälle der CO2-Einsparung bieten und veröffentlichen wollen. Ein Handwerksbetrieb etwa, der eine Solaranlage angeschafft hat – wie wirkt sich das auf die CO2-Bilanz des Unternehmens aus? Das untersuchen Neuntklässler im Rahmen einer fünftägigen Projektwoche an Stadtteilschulen. Oder: Ein Stahlwerk stellt auf eine wasserstoffbasierte Energieversorgung um. Was bedeutet das für die Produktion? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Physikprofil und veröffentlicht sein Ergebnis als „Best Practice“. Dabei sind auch Geografie- und Informatikkenntnisse gefragt. „Unser System ist umfangreich, man kann damit komplexe räumliche Daten visualisieren“, erklärt Jonathan Otto. Der Manager des Esri-Schulprogramms unterrichtet auch selbst Informatik und Geografie. „Das Potenzial unseres Angebotes liegt im fächerübergreifenden, projektbasierten Unterricht“, so Otto.

Nicht nur Nachhaltigkeit ist das Thema der Zukunft, sondern auch Daten erfassen, analysieren und präsentieren – das sind Kompetenzen, die mit zunehmender Digitalisierung immer wichtiger werden und die Esri im Schulunterricht fördern will: Die Software und Geodaten stellt das Unternehmen kostenlos zur Verfügung. So wie sich Handwerk und Industrie Zeit für den Nachwuchs, seine Fragen und Nachforschungen nehmen. Im Gegenzug kommen die beteiligten Unternehmen in Kontakt mit dem gefragten MINT-Nachwuchs.

Eine Win-Win-Win-Situation, lobt Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: “Mit der Aufnahme des Projektes in den Klimaplan wollen wir ein Zeichen setzen. Die Reduzierung von CO2-Emissionen beschäftigt bereits viele Unternehmen in Hamburg. Und viele Betriebe begrüßen das Engagement der Jugendlichen und wollen insbesondere MINT-Talente gern fördern. Ein nachhaltiger Ansatz und ein weiterer Beitrag, um unsere ambitionierten Klimaziele erreichen zu können.“ Westhagemann hofft auf eine Sogwirkung: „Ich wünsche mir, dass viele Unternehmen und Betriebe sich an dem Projekt beteiligen, um ihr Engagement sichtbar zu machen und Nachahmer zu finden“, sagt der Senator.

Das richtige Vorhaben zur rechten Zeit, ist auch NAT-Geschäftsführerin Sabine Fernau überzeugt: „Sich mit sauberen Technologien auseinandersetzen, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, Zukunftskompetenzen erwerben – das Projekt bietet den Jugendlichen die Möglichkeiten, die sich viele von ihnen aktuell wünschen.“ Dabei komme dem CO2-Monitor eine zentrale Kommunikations- und Vermittlungsrolle zu, so Fernau: „Es ist eine Art Citizen-Science-Project, davon erhoffen wir uns viele Mitstreiter.“ Damit das Programm auf eigenen Beinen stehen kann, ist jede Unterstützung willkommen.

via:Initiative Naturwissenschaft & Technik NaT gGmbH