Dass Hamburg ein Innovationszentrum für Luftfahrttechnologien ist, stellt die Hansestadt schon seit Jahrzehnten unter Beweis. Mit dem Förderprogramm „GATE: Green Aviation TEchnologies“ unterstützt die Behörde für Wirtschaft und Innovation über die städtische Innovations- und Förderbank IFB Hamburg vor allem kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Erforscht werden insbesondere Technologien und Prozesse, die den ökologischen Fußabdruck der Luftfahrtindustrie mindern können. Das Fördervolumen von GATE liegt bei 4,0 Mio. Euro.
Sechs Projektkonsortien haben sich erfolgreich auf das Programm beworben. Am 2. November stellten sich im ZAL Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung die sechs Projektleiter ihre Ideen vor. Anwesend waren neben Nachrichtenredakteure und Fernsehteams Senator Michael Westhagemann der Behörde für Wirtschaft und Innovation und Herr Martin Jung, Abteilungsleiter Innovation und Geschäftsentwicklung der IFB Hamburg.
Die sechs Projekte umfassen unterschiedlichste Aspekte des Flugzeugbaus. Hydroleak erforscht KI-gestützte Systeme zur Erkennung von Wasserstoff-Leckagen, während CATECO neue Ansätze beim Modellieren von Kabinenkonfigurationen nachgeht, unter anderem um den Einsatz von „Active Noise Cancelling“ in der Kabine zu untersuchen. Auch FairCraft geht neue Wege im Bereich des Kabinendesigns: Das Projekt entwirft innovative Sitzkonfigurationen, die sowohl leichter als auch umweltfreundlicher sind als herkömmliche Systeme.
Zudem stehen Antriebe und Wasserstofftechnologien bei GATE im Fokus. H2-Finity entwickelt einen skalierbaren und hybridelektrischen Antriebsstrang, der die Gewichtsklassen von 25 kg bis hin zu 250 kg abdecken soll und Wasserstoff als Treibstoff nutzt. Wasserstoff spielt auch beim Projekt MiWa eine zentrale Rolle: hier soll ein digitales Systemmodell zur Integration von Wasserstoff-Kryodrucktanksystemen entwickelt werden. Das Projekt CCH2 erforscht Teststrategien und Materialien, die die Eigenschaften von Wasserstoff berücksichtigen und somit einen wichtigen Beitrag leisten kann, Designprozesse im Kontext von H2 sicherer zu machen.
Die Stadt Hamburg setzt bei der Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auf ein breites Spektrum an Instrumenten zur Unterstützung und Entlastung der Hamburger Unternehmen. So wurde für die Luftfahrtindustrie ein Luftfahrtfonds aufgelegt, mit dem für 2021 und 2022 jeweils Fördermittel in Höhe von 12,5 Mio. EUR zur Verfügung standen, um gezielt in ressourcen- und umweltschonende Zukunftstechnologien zu investieren. In diesem Rahmen wurde die GATE Förderlinie (Green Aviation Technologies) u.a. mit einem Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt, um die Transformation der Branche hin zu einer klimaneutralen Luftfahrt voranzutreiben.