Airbus und das SAF+Konsortium mit Sitz in Montreal, Kanada, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um mit wichtigen Akteuren der kanadischen Luftfahrtindustrie bei der Entwicklung und Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) in Nordamerika zusammenzuarbeiten.

Airbus wird sich mit Sachleistungen beteiligen, die aus technischem und Zertifizierungs-Know-how, wirtschaftlichen Analysen, Kommunikation und Interessenvertretung bestehen.

Die heutige Ankündigung markiert den Start eines neuen kanadischen Ökosystems, das sich der Förderung der SAF-Produktion widmet und Airbus mit prominenten kanadischen Akteuren aus der gesamten Wertschöpfungskette der Luftfahrt verbindet, um eine konkrete Lösung zu entwickeln, die kohlenstoffarmes Fliegen zur Realität werden lässt.

Der Luftfahrtsektor ist eine globale Branche, und während die Dynamik für SAF vor allem in Europa zunimmt, sind Investitionen in die weltweite Entwicklung von SAF ebenso wichtig, damit der gesamte Sektor rund um den Globus erhebliche CO2-Emissionsreduzierungen erzielen kann.

"Airbus ist ebenso wie viele seiner Kunden davon überzeugt, dass der Einsatz von SAF eine wesentliche Säule auf dem Weg der Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie ist", sagt Steven Le Moing, Airbus New Energy Programme Manager. "Der Aufbau dieses neuen kanadischen Ökosystems an der Seite des SAF+ Konsortiums ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung unserer globalen CO2-Reduktionsziele für 2050. Diese Partnerschaft ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Airbus die Dekarbonisierungsdiskussion in Nordamerika aktiv mitgestaltet und gleichzeitig unser Engagement zeigt, SAF als wirtschaftlich tragfähige Lösung für unsere Kunden verfügbar zu machen."

"SAF+ will ein Pionier auf dem Gebiet der SAF sein, und mit der Unterstützung visionärer Partner wie Airbus werden wir ein wettbewerbsfähiges Unternehmen schaffen, das in der Lage ist, eine der vielen technologischen Lösungen anzubieten, die für die Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie benötigt werden", sagt Jean Paquin, Präsident und CEO des SAF+ Konsortiums.

Das SAF+ Konsortium bringt eine Reihe von wichtigen in Quebec ansässigen Luft- und Raumfahrtunternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen, wie Air Transat, Hydro-Quebec, Aéroports de Montréal, Polytechnique Montréal und Aéro Montréal.

Ziel des SAF+ Konsortiums ist es, Montreal durch den Bau und anschließenden Betrieb einer SAF-Pilotproduktionsanlage zu einem nachhaltigen Luftfahrt-Drehkreuz in Nordamerika zu machen. In der Nähe von Montreal gelegen, wird diese Pilotanlage eine Art von SAF produzieren, die als Power-to-Liquid (PtL) bekannt ist. Dabei handelt es sich um einen E-Treibstoff, der aus abgetrenntem Kohlendioxid (CO2) besteht, das mit erneuerbarem (grünem) Wasserstoff synthetisiert wird. Bei diesem Verfahren wird CO2 von großen industriellen Emittenten abgetrennt und in einen alternativen Kraftstoff umgewandelt. Es wird geschätzt, dass der von SAF+ produzierte Treibstoff einen um 80 % geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichem Düsentreibstoff aufweist. Das Konsortium baut auf der Zusage von Air Transat auf, einen bedeutenden Teil des zukünftig in der Anlage produzierten SAF für ihre gesamte Airbus-Flotte zu kaufen.

SAF+ beabsichtigt, SAF bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 in seiner ersten Pilotanlage zu produzieren. Ein kommerzielles Projekt von 30 Millionen Litern ist für 2025 geplant.