Corona Pandemie trifft auch die Engineering Dienstleister empfindlich

Im Zuge der Corona Pandemie hat die HECAS eine Umfrage unter Ihren Mitgliedsunternehmen durchgeführt mit dem Ziel die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die norddeutschen Engineering Dienstleister in der Luftfahrtbranche zu ermitteln. Die Ergebnisse sind eindeutig und alarmierend.

Wenig überraschend ist, dass fast alle Engineering Dienstleister durch die Corona Pandemie betroffen sind. 61% der eigenen Arbeitskräfte haben mittlerweile auf Home-Office umgestellt, wobei immer noch 28% aus den eigenen Büros und 11% auf den Flächen der Kunden arbeiten.

Ca. 50% der Unternehmen nutzen verschiedene online Tools und sind mit diesen im Großen und Ganzen zufrieden. Als Ergebnis kann man festhalten, dass die Dienstleister mit den Tools zu 80% lieferfähig sind. Die Ingenieurdienstleister liefern also weiterhin Ihre Projekte ab. Allerdings haben nur 50% der Unternehmen ausreichend ausgestattete (gemasterte) Computer zur Verfügung; dieses stellt einen aktuellen Engpass dar.

Sofern die Unternehmen Ihren Kunden auch Mitarbeiter in Arbeitnehmerüberlassung zur Verfügung stellen haben sie bereits sehr deutliche Auswirkungen hinnehmen müssen; über 470 AÜG Verträge sind bereits jetzt durch die Kunden gekündigt oder unterbrochen worden. Die Kosten tragen die verleihenden Unternehmen und versuchen zurzeit die Auswirkungen abzufedern, über 76% der betroffenen Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt. Darüber hinaus mussten bereits Kündigungen ausgesprochen werden.

Kurzarbeit ist das Hilfsmittel der Wahl, alle HECAS Mitgliedsunternehmen haben bereits Kurzarbeit beantragt oder wollen das kurzfristig in Anspruch nehmen.

Angemahnt wurde von den befragten Unternehmen, dass die Informationspolitik der Kunden verbesserungsfähig sei. Transparenz ist ein Gebot der Stunde, auch wenn noch nicht alle Fakten klar auf dem Tisch liegen. Das Informationen über die Presse bekannt gemacht werden stößt bei den Unternehmen auf Unverständnis. Die Unternehmen benötigen eine Verkürzung der Zahlungsziele, damit die Unternehmen die Krise überstehen und bereitstehen, wenn die Branche wieder anzieht. Bei geschätzten Umsatzeinbußen von über 40% kann man nicht davon ausgehen, dass die Unternehmen diese Situation alleine stemmen können. Die HECAS Unternehmen wünschen sich daher ein konzertiertes Vorgehen mit den Kunden, den Behörden und den Verbänden.

Die HECAS wird die Gespräche entsprechend initiieren bzw begleiten.