Sollte sich der US-Handelsbeauftragte (United States Trade Representative – USTR) dazu entschließen, Zölle auf die Einfuhr von Flugzeugen und/oder Flugzeugkomponenten zu erheben, wird dies nicht nur in der Luft- und Raumfahrtindustrie, sondern auch in der gesamten Weltwirtschaft zu Unsicherheit und Störungen führen. Diese Situation lässt sich jedoch noch abwenden.
Guillaume Faury, CEO von Airbus, merkte dazu an: „Airbus wird sich weiterhin gemeinsam mit seinen Partnern, Kunden und Zulieferern aus den Vereinigten Staaten dafür einsetzen, die möglichen Folgen solcher Zölle abzuwenden, die den freien Handel hemmen und nicht nur die US-Fluggesellschaften, sondern auch die Arbeitsplätze, Zulieferer und Flugreisenden in den Vereinigten Staaten negativ beeinflussen würden. Airbus hofft daher, dass sich die USA und die EU auf eine Verhandlungslösung einigen werden, bevor die Luftfahrtindustrie, die Handelsbeziehungen und die Weltwirtschaft erheblich geschädigt werden.“
Im Rahmen der gleichzeitig laufenden Gegenklage gegen rechtswidrige Subventionen für Boeing wird die WTO in den kommenden Monaten die Höhe der Zölle festlegen, welche die EU zum Ausgleich auf US-Produkte – einschließlich importierter Boeing-Flugzeuge – erheben darf. Die WTO hat bereits festgestellt, dass die Vereinigten Staaten es versäumt haben, gegen illegale Subventionen vorzugehen, die Airbus Schaden zufügen. Dies eröffnet der Europäischen Union die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen bei US-Produkten in einer Höhe anzustrengen, die über die US-Sanktionen noch hinausgehen könnte.
Sollten diese Zölle von beiden Seiten erhoben werden, sind erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Branche in den USA und in der EU sowie hohe Kosten bei der Anschaffung neuer Flugzeuge durch US- und EU-Fluggesellschaften zu erwarten. Der Luftverkehr ist eine globale Branche. Dies belegt auch die Tatsache, dass US-Zulieferer nahezu 40 Prozent zur flugzeugbezogenen Beschaffung von Airbus beisteuern. Allein in den letzten drei Jahren hat Airbus insgesamt 50 Milliarden US-Dollar für Beschaffungsverträge mit US-Zulieferern aufgewendet und damit 275.000 amerikanische Arbeitsplätze in 40 Bundesstaaten unterstützt. Die Erhebung von Zöllen würde der gesamten Branche Schaden zufügen.
Die negativen Auswirkungen dieser Zölle lassen sich nur verhindern, wenn die Vereinigten Staaten und die EU diesen langjährigen Streit im Rahmen einer Verhandlungslösung beilegen. Airbus appelliert weiterhin an die US-Regierung und die Europäische Kommission, diesen Streit gütlich beizulegen und dadurch den freien und fairen Wettbewerb sowie den offenen Handel zu erhalten, die sich als nutzbringend für die Öffentlichkeit und unerlässlich für eine erfolgreiche und wachsende globale Luftfahrtindustrie erwiesen haben.
Einzelheiten zum WTO-Streit entnehmen Sie bitte hier und den Airbus Financial Statements (insbesondere Anmerkung 23, „Litigation and Claims“ der „Unaudited Condensed Interim Financial Information of Airbus SE for the six-month period ended 30 June 2019“ auf der Airbus-Website).