Vor allem metallische Bauteile stehen im Rampenlicht, aber auch additiv gefertigte Kunststoffbauteile lassen sich erfolgreich einsetzten. Viele Unternehmen bereiten den Schritt in die additive Fertigung vor, indem sie sich zunächst mit dem Prototypenbau beschäftigen und hier Erfahrungen in der gesamten Prozesskette von der Konstruktion bis zur Qualitätsprüfung sammeln. Dienstleister, die Teile oder auch die ganze Prozesskette anbieten, sind eine interessante Alternative. Die Entscheidung ‚make or buy‘ ist nicht einfach und beinhaltet oft mehr strategische als wirtschaftliche Aspekte.
In dem neuen 3Dspace der HAW soll ebenfalls die industrielle Anwendung vorbereitet werden. Dort haben alle Studierenden die Möglichkeit, Erfahrungen mit dem 3D-Druck zu sammeln und Projekte zu verwirklichen. Die Lehrenden unterstützen sie dabei, dass sie die Bauteile konstruieren, druckgerecht gestalten und in Funktion und Gewicht optimieren. Das Team der Studierenden, das den 3Dspace leitet und entwickelt, lernt dabei sehr viel über 3D-Druck, aber auch über Organisation, Werbung, digitale Prozesse…
Die hier dargestellte grundlegende Motivation spiegelt sich in dem Programm der Tagung wider. Der Weg der additiven Fertigung in die Fabrik wird von dem führenden Hersteller von Lasersinteranlagen vorgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt des Vortrages auf den digitalen Aspekten, die ein Kern der additiven Fertigung sind. Daraus ergeben sich viele interessante neue Möglichkeiten der Einbindung und Anpassung. Insbesondere bei sicherheitsrelevanten Bauteilen z.B. in der Luftfahrt ist sicherzustellen, dass ein Bauteil alle Qualitätsanforderungen erfüllt. Ein Hersteller von Röntgen- und CT-Anlagen zeigt auf, wie additiv hergestellte Bauteile zerstörungsfrei geprüft werden können und welche Fehler in der Praxis erkannt werden können. Auch die Optimierung der Herstellparameter für innere Strukturen wird damit wesentlich vereinfacht, da man in die Bauteile ‚hineinschauen‘ kann. Überaus spannend ist die Verknüpfung von Robotik und additiver Fertigung. Mithilfe der Lichtbogenschweißtechnik lassen sich so sehr schnell auch große Bauteile herstellen, die dann spanend nachbearbeitet werden.
Berichte über eigene Erfahrungen in der Anwendung des 3D-Drucks sind ein roter Faden, der sich seit 18 Jahren stark durch das Programm zieht. Interessant und lehrreich sind der Aufbau einer additiven Fertigung bei Dräger Safety und die Integration der 3D-Druck-Verfahren in die Unternehmensprozesse bei Miele.
Die für Gäste kostenlose Fachtagung wird ergänzt durch eine Ausstellung von Anlagen zur generativen Fertigung und von interessanten Beispielen der industriellen Anwender. Hier können alle in der Pause und beim abschließenden Get Together Geräte für den Einstieg in die Technologie begutachten und mit Dienstleistern ihre Problemstellungen diskutieren. Auch der 3Dspace ist offen, das Studierenden-Team freut sich über einen Besuch und Gespräche.