Hamburg, 1. Februar 2022 -Airbus hat in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur industriellen Neuaufstellung in Deutschland geführt. Dies betrifft die Gründung eines neuen Sektionsmontage-Unternehmens sowie die Zukunft der Einzelteil- und Baugruppenfertigung von Premium AEROTEC.
„Wir freuen uns, dass als Ergebnis dieser Gespräche nun eine Vereinbarung über die Gründung dieses neuen Sektionsmontage-Unternehmens und ein gemeinsames Konzept für das Einzelteilgeschäft vorliegt”, sagte Dominik Asam, Finanzvorstand von Airbus. „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung unseres Ziels, Pionier einer nachhaltigen Luftfahrt zu werden. Mit der industriellen Neuaufstellung schaffen wir bei Airbus die richtigen Voraussetzungen für den Flugzeugbau der Zukunft und stärken Deutschlands Rolle innerhalb von Airbus in Europa für die kommenden Jahrzehnte.”
Die derzeit über das gesamte Unternehmen und seine Tochtergesellschaften verteilte Montage von Flugzeugrümpfen wird in einem neuen Unternehmen zusammengeführt und als Kernaktivität vollständig zum 1. Juli 2022 in den Konzern integriert.
Mit der Einigung sowie mit der Gründung des neuen Sektionsmontage-Unternehmens „Airbus Atlantic” in Frankreich zum 1. Januar 2022, kann das Konzept von Airbus zur industriellen Neuaufstellung jetzt vollständig umgesetzt werden. Airbus macht damit sein industrielles System zukunftsfähig, um den starken Produktionsanstieg in den kommenden Jahren zu ermöglichen und sich gleichzeitig auf die Zukunft und den Bau emissionsfreier Flugzeuge bis 2035 vorzubereiten.
Für die Einzelteilfertigung von Premium AEROTEC liegt jetzt ein überzeugendes Angebot der Muhr und Bender KG (Markenname „Mubea“) vor. Es umfasst die Standorte Augsburg und Varel sowie die die Premium AEROTEC Tochter in Brașov (Rumänien). Das Angebot beinhaltet ein umfangreiches Konzept zur langfristigen Arbeitsplatzsicherung und ermöglicht die Schaffung eines wettbewerbsfähigen deutschen Unternehmens.
Kerngeschäft wird die Produktion von Einzelteilen und Baugruppen sein, womit das Unternehmen ein wichtiger langfristiger Zulieferer für das industrielle System von Airbus werden wird.
Mubea ist ein mittelständisches Familienunternehmen aus Nordrhein-Westfalen mit einer über 100-jährigen Erfolgsgeschichte. Airbus hat das Angebot von Mubea geprüft und ist davon überzeugt, dass dieses Familienunternehmen der beste Eigentümer für die heutige Einzelteilfertigung wäre. Mubea legt großen Wert auf den Erhalt der Standorte und der Arbeitsplätze und will diese sogar ausbauen. Der Mittelständler ist seit Jahren auf Wachstumskurs und verfolgt mit der Übernahme ein klares strategisches Ziel: ein Weltmarktführer in diesem Segment zu werden. Mubea hat den Anspruch, ein attraktiver Arbeitgeber für Facharbeiter und Ingenieure im Bereich der Luftfahrt- und Automobil-Zulieferindustrie in Deutschland zu sein.
Airbus wird ein Schlüsselkunde des neuen Unternehmens werden und sichert einen wichtigen Anteil seines Auftragsvolumens ab.
In den kommenden Wochen werden die Arbeitnehmervertreter das schriftliche Angebot von Mubea in Bezug auf Standorte und Beschäftigte prüfen. Die endgültige Entscheidung über den Verkauf wird gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern gefällt.
Für den Fall, dass dieses Projekt mit einem externen industriellen Partner nicht zustande kommen sollte, wurden die folgenden Bedingungen für einen internen Umbau vereinbart:
- Die Standorte Augsburg und Varel verbleiben als separate rechtliche Einheit innerhalb des Airbus-Konzerns.
- Beide Standorte werden durch geeignete Umbaumaßnahmen wettbewerbsfähig aufgestellt.
- Nach einem erfolgreichen Umbau soll eine Integration in das neue Sektionsmontage-Unternehmen zum 30. Juni 2025 erfolgen.
- Der Umbau wird ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen umgesetzt.
Diese Vereinbarung ebnet den Weg für den weiteren konstruktiven Dialog, um die industrielle Neuaufstellung von Airbus in Deutschland zu begleiten.
via: Airbus Media Relations